Trekkingtour im Everest Gebiet

Nepal. Der Wunschtraum vieler Bergsteiger im Himalaja, den höchsten Bergen der Welt, unterwegs zu sein, ging für vier Mitglieder der Alpingruppe Adonis der Sektion Karpaten des DAV im Herbst 2002 in Erfüllung. Inga Schmidt (30) aus Heilbronn, Dieter Arz (39)aus Veihingen /Enz, Detlef Schlosser(35) aus Nürnberg und Reinhold Kraus(47) aus Geretsried.

Die Vorbereitung und Organisation für unsere Tour beginnt schon vor einem Jahr. Informationen von den Freunden, aus dem Internet und Bücher, zahlreiche Mail die hin und her geschickt werden ermöglichten die Tour in eigener Regie durchzuführen. Trotz intensiver Vorbereitungen, blieben Überraschungen nicht aus.

Am 18 Oktober 2002 starteten wir vom Frankfurter Flughafen und erreichten nach zwei Zwischenstopps in Kuwait und Dehli, die Hauptstadt Nepals Kathmandu. Die Kosten des Fluges € 900, es geht aber auch billiger wenn man 10 Monate im Voraus bucht. Mit dem Taxi fuhren wir in das Stadtviertel Thamel, wo wir im Hotel Nana übernachteten. In Kathmandu besorgten wir uns über eine Trekkingagentur die Flugtickets nach Lukla, dem Ausgangspunkt der Tour, die weitere € 200 pro Person kosteten. Gestartet wird vom kleinen Flughafen, der sich links vom Internationalen Flughafen befindet.

Anflug und Vorbereitung

Der Flug mit einer Zweipropellermaschine mit ca. 20 Plätzen, erlaubte uns einen ersten Einblick auf die Landschaft Nepals. Die Vorberge der Bergriesen sind größten Teils mit Wald bedeckt und weisen auf freien Hängen künstliche Terrassen auf, die als Felder dienen. Die Landebahn in Lukla, 2700m, beginnt an einem Abhang, ist schief, kurz und endet mit einer Mauer – das lässt die Herzen beim Landen und Starten etwas heftiger schlagen. Hier gibt es keine Strassen und Verkehrsmittel, nur noch Fußwege. Der lang ersehnten Wanderung stand nun nichts mehr im Wege. In Lukla stellten wir zwei Träger ein die uns die folgende 17 Tage begeleiten sollten. Im April und Mai sowie im Oktober und November Arbeiten sie als Träger. In der Regenzeit Juni bis September betreiben sie Landwirtschaft. Bis auf tropische Früchte wächst hier, bis in eine Höhe von 4000m, ein großes Getreidesortiment. Der Vater ca. 55 Jahre alt namens Nijma und sein Sohn Sonam, 30 Jahre alt. Nach kurzer Verhandlung einigten wir uns auf €12 Pro Tag/Träger. In diesem Preis ist auch die Verpflegung der Träger mit einberechnet. Das Gepäck wurde aufgeteilt. Wir hatten ca. 10 –15 kg in unseren Rucksäcken und unsere Träger 20 –30 kg. Ein kleines Gewicht, wie wir etwas später feststellen konnten. Die Umgangssprache ist Englisch, die auch unsere Begleiter gut beherrschten.

Aufbruch zum Trekk

Am ersten Tag erreichten wir das erste Dorf, Phakding. Übernachtet haben wir in Lodges, die vergleichbar mit Hütten in den Alpen sind. Aus Stein oder Holz solide gebaut, meist mit Zweibettzimmer, beheizbarem Aufenthaltsraum (Kanonenofen in der Mitte) der oft mit Yakmist angeheizt wird. In der Regel gibt es eine reichhaltige Speisekarte mit wirklich gutem Essen, das vom europäischen nicht stark abweicht. Da die hygienischen Verhältnisse nicht ganz optimal sind, haben wir auf Fleischspeisen verzichtet. Das Fleisch wird nämlich auch auf den Rücken der Träger in Körben transportiert und ist somit von Hitze und Fliegen nicht geschützt. Die Toilettenhäuser (Plumpsklos) sind meist außerhalb der Gebäude und Waschräume gab es fast keine, jedoch ab und zu Duschmöglichkeiten.

Namche Bazar – die Stadt auf 3440m

Nach einer weiteren Etappe erreichten wir eine der höchst gelegenen Städte der Welt: Namche Bazar auf 3440m. Hier lösten wir unser Permit, also die Zulassungsgebühr für den Sagarmata Nationalpark, der € 20 betrug. Im Jahr sind es über 3000 Bergsteiger die im Park unterwegs sind. Wie in einem Amphitheater ziehen sich die Gebäude terrassenförmig den Hang hoch. In Namche gibt es Bergsteigergeschäfte mit vielfältigem Angebot, E-Mail-Möglichkeiten, Telefon, Post, Kino, Bank, Hotels, Lebensmittel Schmuck-und Souvenirläden. Aus einem Bergsteigergeschäft mieteten wir uns ein Zelt, Eispickel, und Isomatten die wir später für den Island Peack Besteigung benötigten. Mit einem Träger schickten wir die Ausrüstung in eine Dorf das in der Nähe des Ausgangspunktes liegt, um es Tage später von dort abzuholen. Das Vertrauen das die Ausrüstung auch dort ankommt, kann man diesen Träger schenken. Für die normale Trekkingroute, so wie ich sie beschreibe, braucht man kein Zelt. Es gibt genügend Dörfer mit Lodges auf dem Weg. In Namche lernten wir Christina und Karsten, nettes Junges Paar aus Deutschland kennen, die uns wertvolle Trekkingtips mit auf den Weg gaben. Wie ein großer bunter Fleck, betrachtet von den Terrassen von Namche, erscheint der tibetanische Markt zwischen den Häusern. Die Tibeter erreichen Namche in einem Siebentagemarsch über den Khumbu La Pass (5716m). Es werden Textilprodukte, Kleider, Teppiche und Schmuck angeboten. Begehrt ist ein ovaler Halsschmuck aus Stein in schwarz und weiß auf dem zwei Punkte zu erkenne sind, die die Augen Buddas symbolisieren. Die ausdrucksvollen Gesichter der Tibeter sind wie aus Stein gemeißelt, ein Bündel roter Schnüre schmücken ihre Köpfe. Sie wohnen in einfache Zelten, allerdings mit Solaranlagen bestückt! Wir bleiben zwei Nächte in Namche wegen der Akklimatisation. An einem Tag besichtigten wir die zwei Museen und am nächsten wanderten wir nach Khunde und zurück.

Träger und Yaks

Auf den 1 bis 2 m breiten Stegen die Dörfer und Täler verbinden, bewunderten wir die Träger mit ihren voll beladenen Körben, sei es Warengut oder Expeditionsmaterial. Es gibt niemanden der nichts trägt. Von rückwärts betrachtet, konnte man die Träger hinter ihrer Last manchmal kaum erkennen, da die Träger bis zu 80 Kg mit einem Trageriemen über den Kopf, schleppen. Die Ware wird manchmal lose, manchmal in Körben oder in den Transport- oder Rucksäcken verpackt. Für den Warentransport werden auch Ochsen, und Yaks eingesetzt. Die Ochsen sind meist schwarz. Die Yaks leben nur ab 3000m und überbieten sich in ihrer Schönheit. Ihr Fell besteht aus langem zotigem Haar, von unterschiedlicher Färbung: weiß, grau, oder schwarz. Viele sind mit roten Bändern geschmückt und tragen Glocken um den Hals. Naks heißen die Weiblein der Yaks. Pferde gibt es seltener. Diese werden meist für den Transport kranker und erschöpften Touristen eingesetzt.

Erstes Gipfel Ziel Gogyo Ri 5500m

Nach zwei Tagen Aufenthalt in Namche, gehen wir los in Richtung Gokyo Gipfel. Das Dorf Dole 4002m war die erste Station wo wir übernachten haben. In der Früh fühlte sich Inga unwohl. Deshalb verschieben wir den Aufbruch auf Mittag. In Luza ist es gewiss, Inga ist Höhenkrank. Das Gesicht, die Hände und Füße waren geschwollen begleitet von ständigen Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. Es gibt in diesem Fall nur eine Lösung: mindestens 500 Höhenmeter absteigen. Inga stieg nach einer höchst unangenehmen Nacht mit Träger Sonam ab. Wie es mit ihr weiter gehen wird, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Dieter, Dety und ich setzten unseren Weg in Richtung Gokyo fort, der entlang des Kendezhung Tal führte. Der Blickfang ist hier der Cho Oyu, 8201m der am Talende zum Himmel strebt. Von der Gokyo Alm erreichten wir in drei Stunden den Gokyo Gipfel 5500m, einer der berühmtesten Aussichtspunkte im Everest Gebiet. Der Gipfel stellt keine bergsteigertechnische Ansprüche, aber man kommt der Höhe wegen manchmal zum schnaufen. Das Wetter war, wie jeden Tag wunderschön. Blauer Himmel, gute Sicht, angenehme Temperaturen, selbst hier oben 10° in der Sonne. In unserer gesamten Aufenthaltszeit ist kein Tropfen Regen gefallen. Die Regenwahrscheinlichkeit ist im November fast 0. Gleich vier Achttausender kann man vom Gipfel des Gokyo bewundern: Den Mount Everest, 8848m, den Cho Oyu, 8201 m, den Lhotse, 8501 m, und den Makalu, 8475 m. Viele 6000er und 7000er, einer schöner als der andere, reihen sich aneinander. Wie weiße Pyramiden zeichnen sich ihre Silhouetten auf blauem Hintergrund ab. In den Täler sind riesige Gletscherzungen zu sehen, die mit Geröll bedeckt sind und zum Teil 1 km breit. Im Tal spielte die Sonne auf der grün schimmernden Wasseroberfläche der Gokyo Seen. Nach dem ich fotografierte, saß ich nun da auf einem Felsen und träumte vor mich hin und war glücklich. Beim Betrachten des Everest, erinnerte ich mich an die eine oder andere Bergsteigergeschichte und ihren Helden. An den Neu Seeländer Edmund Hilary, der gemeinsam mit Sherpa Tensing als erster Mensch1924 mit Sauerstoff den Everest bestieg, Reinhold Messner und Peter Habeler denen es 1978 ohne Sauerstoff auf den Gipfel zu steigen und an Hans Kammerlader, der es sogar mit den Skiern schafften den Berg teilweise abzufahren. Aber auch die vielen nepalesischen Träger spielten eine wesentliche Rolle ohne Sie wäre das Erklimmen dieser Gipfel nicht möglich gewesen. Mir wurde bewusst, dass diese Gipfel erst durch diese Menschen den jetzigen Stellenwert und Maßstab erreicht haben und auch weiterhin als Schauplatz menschlichen Ehrgeizes und Selbstbestätigung dienen werden.

Das nächste Gipfel Ziel Chukhung Ri 5546m

Auf dem Weg dahin im Imjatal, übernachteten wir in den Dörfern: Thare, Pangboche, Dingboche und schließlich Chukhung. Das tägliche Gehpensum im Schneckentempo war im Schnitt ca. sieben Stunden davon zwei Stunden Pause. In Pangpoche trafen wir uns, zu unserer aller Freude, mit Inga, die sich nach drei Tagen von ihrer Höhenkrankheit erholt hatte und nun scharf darauf war, ihren ersten Gipfel zu besteigen. Unsere ständigen Begleiter waren nun der Ama Dablam 6856 m, Tamserku 6680 m und der Kang Taiga 6685 m. Der schönste Berg der Region ist der Ama Dablam. Die Übersetzung heißt: „Mutter mit dem Kind auf dem Rücken“, da es eigentlich zwei Gipfel sind, die dieser Name vereint. Er sieht dem Matterhorn ähnlich. In vier Stunden erreichten wir alle den Chukhung Gipfel, 5546 m. Unser Träger spannte, wie auf jedem Gipfel, Gebetsfahnen auf, damit der Wind die Gebete in die ganze Welt verbreitet. Wir reichten uns die Hände, fotografieren uns mit unserer Vereinsfahne um den Gemeinschaftsgedanken auch an diesem Ort zu würdigen. Von diesem Gipfel kann man den Lhotse, 8501m und Lhotse Shar, 8383 m, Nuptse, 7879 m und den Island Peak bewundern.

Island Peak 6189m

Dieser Berg sollte für Dety und mich die alpine Herausforderung sein. Da man für alle Gipfel über 6000m eine Gebühr zahlt, taten wir das auch und zwar bei einem jungen Kerl der sein Büro zwei Dörfer vor dem Aussganspunkt hatte. Wir zahlten € 400, für die er uns das Permit ausstellte. Aus Chukhung wanderten wir über eine Moräne entlang dem Imja Sees nach Pareshaya Gyab, das Ausgangscamp, stellten das Zelt auf, in dem wir zwei Nächte auf 5100 verbracht haben. Wasser gibt es unweit vom Basecamp. Da unser Kocher mit dem Kerosin, das wir uns in der letzen Hütte besorgten, nicht gut brannte, war es keine leichte Aufgabe Essen und Tee zu kochen. Um 18 Uhr krochen wir schon in unsere Schlafsäcke da es schlagartig kalt wurde wenn die Sonne unter ging. In der Nacht gefror das Kondenswasser an den Innenzeltwänden, das dann im Schein der Taschenlampe weiß glitzerte. Es war unangenehm nachts aufs Töpfchen zu gehen, da beim Öffnen des Zeltes der Tau auf uns niederrieselte und die Kälte an uns nackte. Am ersten Tag waren wir damit beschäftigt uns den Weg einzuprägen, den wir nächsten Tag in der Nacht gehen sollten. Am folgenden Morgen um drei Uhr steigen wir im Licht der Stirnlampen in leichtem Gelände in Richtung Island Peak – Gipfel, 6189 m auf. Starker Winde wehte uns ins Gesicht und trotz des langsamen Gehtempos blieb uns die Luft manchmal weg. Diese Mühe empfand ich nicht als unangenehm. Im Gegenteil diese Herausforderung die alle Sinne und Kräfte mobilisiert, ob physischer oder psychischer Art ist eine Bestätigung der Bemühungen und somit ein Gefühl der Erfüllung. Man spürt dass man sich hat. Es ist in erster Reihe der Kampf den man mit sich selbst führt, den man hier gewinnt oder nicht. Wir haben in diesmal nicht ganz gewonnen. Die Temperaturen unter null Grad, und die schlechte Durchblutung bei dieser Höhe, stoppten unser Vorhaben. Grund war die mangelhafte Erfahrung mit dem Treibstoff Kerosin. Da der Kocher schlecht funktionierte konnten wir nicht genug trinken. Dadurch erreicht das dickflüssige Blut- angereichert mit roten Blutkörperchen wegen dem niedrigen Luftdruck – nur langsam die Extremitäten des Körpers. Uns sind deshalb die Füße gefroren. Auch das intensive reiben brachte keine große Besserung. Wir hatten Steigeisenfeste Lederschuhe an, die letztendlich nicht warm genug waren. Trotz allem erreichten wir 5800 Höhenmeter. Auf dieser Höhe beginnt der Gletscher. Noch ein Ereignis erleichterte uns das Abbrechen der Tour. Ich hatte die falschen (zu kleine)Steigeisen mit!! Wie konnte so was passieren? Ich habenden Sack in denen „meine“ Steigeisen vor der Tour nicht öffnete um zu kontrollieren ob alles passt!! Kleine Fehler können große Ursachen hervorrufen!! Wir konnten beobachten wie andere Bergsteigern die 60° steile Flanke des Island Peak zum Gipfel aufsteigen. Uns sind blaue Fußzehn, aber keine schwere Erfrierung, die stolze Freude doch so hoch gekommen zu sein, der Genuss der hochalpine Landschaft und natürlich eine gute Portion Erfahrung geblieben. Auf dem Rückweg nach Chukhung, dem diese Besteigung voranging, verspürte ich ein starkes Stechen in der Leberregion. Dety ging alleine in einem erhöhten Tempo weiter um Hilfe zu holen. Nach einer etwas längeren Pause konnte ich aber weiter gehen. Sonam unser Träger kam mir in aller Eile entgegen um mir zu helfen. In der Dämmerung erreichten wir unsere Lodge.

Ein anderer bekannter Aussichtsgipfel in diesem Gebiet ist der Kala Pattar 5545 m, von dem man den Mount Everest und den Pumo Ri, 7145 m bewundern kann. Dieter und Inga bestiegen diesen Gipfel. Sie übernachteten vor dem Gipfelsturm in Gorak Shep 5160 m, der höchsten Siedlung in diesem Gebiet. Nicht weit weck befindet sich das Basecamp für die Everest Besteigung.

Menschen und Religion

Unser Rückweg verlief über die Dörfer Deboche Gonda, Namche, Packding und schließlich Lukla. In Tengboche besuchten wir das buddhistische Kloster, das als religiöses Zentrum der Khumbu (Everest) Region zählt. Das Kloster wurde 1912 als Meditationszentrum gegründet. 1988 abbrannte und 1990 wieder aufgebaut. Kosten U$ 800 000. Es liegt auf einem Bergrücken umringt von hohen Himalayagipfel. Heute zählt die Gemeinschaft ca. 40 Mönche. Wie in allen Klöstern befindet sich drinnen ein riesig vergoldeter Buddha, Gebetstafeln und bemalte Wände. Religiöse Symbole sind auf dem ganzen Treck gegenwärtig. An jedem Bergdorfende gibt es Gebetsmauern (in Stein gemeißelte religiöse Sprüche), Mani- Steine (ca. A3große übereinander gehäufte Steinplatten), Chörten

( viereckige turmartige Gebäude, Grabsteine für Persönlichkeiten ), Gebetsfahnen und ab und zu Gebetsmühlen. Die Gebetsmühlen gibt es in allen Größen. Die meisten werden von den Menschen im vorbeigehen gedreht, einige vom Wasser angetrieben. In jedem Haushalt hängt ein Bild Buddas, oft auch das Geistige Oberhaupt der Buddisten der Dalai Lama und in einigen Häusern gibt es auch kleine Altäre, bei denen die rote Farbe überwiegt. Wie bekannt verehren die Buddisten alle Lebewesen, holen zum Beispiel einen Lama (Pfarrer) wenn ein Baum krank ist um ihn gesund zu beten, schlachten selbst keine Tiere, essen das Fleisch aber. Schlachten dürfen Buddisten nur wenn das Tier wegen Altersschwäche Endet. Die Hinduisten dürfen Tiere schlachten. In Nepal leben 90 Prozent Hinduisten und 10 Prozent Buddisten, die meist in den höheren Bergregionen leben. Die Religionen unterscheiden sich nur sehr gering. Allerdings gibt es in beiden Religionen viele Abzweigungen, dass es sehr schwer macht diese zu erkunden.

Feste haben wir auch erlebt und wie überall auf der Welt wird getanzt und gesungen. Jugendliche gehen von Haus zu Haus oder von Lodge zu Lodge machten ein Ständchen und bekommen dafür auch etwas Geld. Wir haben es uns nicht nehmen lassen mitzutanzen, allerdings ohne Geld. Resham Firiri heißt das Lied, das wir auf nepalesisch gelernt haben und am Abend in den Lodges zur Freude aller anwesenden Träger sangen. In den 17 Tagen die wir mit unseren Träger verbrachten, bauten wir ein freundschaftliches Verhältnis auf, lernten sie zu respektieren. Bescheidenheit, Ehrlichkeit, Höflichkeit, verantwortungsvolles Handeln, das Bestreben nach einem harmonischen Umgang miteinander, sind Eigenschaften die die meisten Einheimischen denen wir begegneten, charakterisierten. Den Kindern, deren Gesichter und Erscheinen uns immer wieder begeisterten, schenkten wir Kugelschreiber (200 Stück) und kleine Spielsachen. Die Freude war beiderseits groß. Mit Leuten aus aller Welt tauschten wir im laufe unseres Trekks E-Mail Adressen. Darunter: Süd Afrika, Schweden, Österreich, Amerika und England, in der Hoffnung die Freundschaften vertiefen zu können.

Eine interessante Bekanntschaft waren drei junge Männer aus Holland, Kanada und New York, da diese schon den Mount Everest bestiegen haben. Es war natürlich interessant und aufregend mit ihnen über die Erfahrungen zu plaudern, die sie auf dem höchsten Berg der Welt sammelten.

Kathmandu

Die letzten 4 Tage verbrachten wir in Kathmandu. Hier besichtigten wir wichtige buddhistische und hinduistische Pilger- und Gebetsorte. Die Stupa von Boudhanath, die größte Stupa Nepals. Diese umgingen wir, wie alle heiligen Symbole und Bauten im Uhrzeigersinn. Es soll Glück bringen. Auf einem Berg befindet sich die Stupa Swayambhunath, mit den alles sehenden Augen Buddhas. Die Stupa sieht wie eine große weiße Halbkugel, das die Wasser symbolisiert. Auf der Kugel ist ein viereckiger Aufsatz auf dem Augen angemahlt sind, die Augen Buddas die in alle vier Himmelsrichtungen blicken. Darüber Treppen die das Feuer symbolisieren obendrauf ein Runder Metallring, Symbol für die Luft, alles in allem die Verbundenheit mit dem Universum. Am Bagmati-Fluss liegt Pashupatinath, für die Hindus der heiligste Ort Nepals. Hier haben uns am meisten die Sadus und die Leichenverbrennung beeindruckt. Die Sadus sind Betelmönche, die keinen Besitz haben dürfen, also in Bescheidenheit leben um das Nirwana( das Himmelreich) zu erreichen. Sie sind bunt bemalt und einige beeindrucken die Zuschauer mit ihrer körperlichen Mobilität wenn dabei die Rupien rollen. Ins Nirwana kommt man auch wenn man nach den Regeln Buddas lebt, das heißt man verlässt den Kreis der Wiedergeburten. Die Leichenverbrennung findet am Flussufer statt. Die Füße des Leichnams werden im heiligen Fluss gewaschen, danach werden Blumenkränze auf den ganzen Körper gelegt. (Kreisförmiges Blumengeflecht meist gelb) Auf einem Holzscheiterhaufen wird die Leiche verbrannt und die Asche in den Fluss geworfen.

Doch in Kathmandu haben wir nicht nur religiöse Orte besuchen, sondern sind im Stadtteil Thamel Essen gegangen. Ob europäisch, japanisch oder asiatisch, jeder kommt hier auf seine Rechnung. Die Abende verbrachten wir meist in der Tom und Jerry Bar, und dieses in bester Gesellschaft. Wir lernten Guido, Dagy und Heike, Nepalerfahrene aus dem Raum Stuttgart und zwei jungen, lebenslustige, netten Österreichern: Diddi, Dietmar Ertl und Susi, Susanne Belihart die Ihre Diplomarbeit in Forstwirtschaft in Nepal schreiben sollten.

Mit einer Rafting Tour auf dem Trisuli Fluss und einer Abschiedsparty in der Tom und Jerry Bar, beendetet wir unseren Aufenthalt nach 26 Tagen in Nepal.

Fazit: Nepal ist für alle die gerne wandern und was erleben möchten eine Reise wert. Trotz der verschiedenartiger Ausdruckweise der religiösen Darstellung und Inhalten, der bescheideneren Lebensweisen im Vergleich zu unserer, der höheren Bergen und tieferen Täler, gibt es sehr viele Parallelen zu der geistigen und physischen Welt in der wir Leben.